Was ist die Welt?
Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)

Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,
Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,
Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,
Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht.

Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,
Ein Strahl ist’s, der aus dieser Sonne bricht,
Ein Vers, der sich an tausend andre flicht,
Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.

Und doch auch eine Welt für sich allein,
Voll süß-geheimer, nievernommner Töne,
Begabt mit eigner, unentweihter Schöne,

Und keines andern Nachhall, Widerschein.
Und wenn du gar zu lesen drin verstündest,
Ein Buch, das du im Leben nicht ergründest.

Что есть наш мир?

Что есть наш мир? Поэма без конца,
В которой дух божественный царит,
В которой мудрости вино бурлит,
И о любви звучат слова певца.

В нём каждый человек неповторим,
Как луч один, несущий солнца свет,
Как в песне спетой лишь один куплет,
Который ты не спутаешь с другим.

Мир точно так же уникален сам,
Он звуков сладостных и тайных полон,
Красиво блещут воды, горы, долы,

Их подлинность – живительный бальзам.
К разгадке мира мы давно в пути,
Но истину нам не дано найти.

Der Spielmann
Hans Christian Andersen (1805-1875)

Im Städtchen gibt es des Jubels viel,
Da halten sie Hochzeit mit Tanz und mit Spiel,
Dem Fröhlichen blinket der Wein so rot,
Die Braut nur gleicht dem getünchten Tod.

Ja tot für den, den nicht sie vergisst,
Der doch beim Fest nicht Bräutigam ist:
Da steht er inmitten der Gäste im Krug,
Und streichelt die Geige lustig genug.

Er streichelt die Geige, sei Haar ergraut,
Es schwingen die Saiten gellend und laut,
Er drückt sie ans Herz und achtet es nicht,
Ob auch sie in tausend Stücken zerbricht.

Es ist gar grausig, wenn einer so stirbt,
Wenn jung sein Herz um Freude noch wirbt,
Ich mag und will nicht länger es sehn!
Das möchte den Kopf mir schwindelnd verdrehn!

Wer heißt euch mit Fingern zeigen auf mich?
O Gott, bewahr uns gnädiglich,
Dass keinen der Wahnsinn übermannt.
Bin selber ein armer Musikant.

Музыкант

Веселья и радости пробил час,
Играют свадьбу сегодня у нас,
Алеют в руках бокалы вина,
Лишь только невеста как смерть бледна.

Она мертва от мыслей своих,
О том, другом, кто, увы, не жених:
Он здесь, среди весёлых гостей,
Он их развлекает скрипкой своей.

Сверкает в его волосах седина,
Смеётся и плачет послушно струна,
И, кажется, скрипка под гнётом тревог
Расколется так же, как сердце его.

На деву младую больно смотреть,
Ведь сердцу от радости надо бы петь,
Я видеть не в силах мученья её!
Меня эта пытка, я знаю, убьёт!

Но что это – явь иль болезненный сон?
Я слышу вокруг — это он, это он.
Открылась, к несчастию, тайна моя,
О Боже, ведь бедный скрипач – это я.